Tihar - Kalika Adventure

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Festivals in Nepal


Tihar - Dipawali – Fest des Lichtes

Wie alle Feste in Nepal orientiert sich auch dieses am Mondkalender und wird im Oktober oder November kurz nach dem Dashain Festival an insgesamt fünf Tagen gefeiert. Es gilt zugleich der Göttin Laxmi – der Göttin des Wohlstandes – als auch Lord Yama – dem Gott der Unterwelt.

Der erste Tag – Kag Puja oder Kag Tihar - steht ganz im Zeichen der Krähe. Sie gelten als Boten des Todes oder Überbringer von Todesnachrichten. Um sie gnädig zu stimmen, wird ihnen am Morgen des ersten Tages Futter angeboten.

Der zweite Tag – Kukur Puja oder Kukur Tihar – steht ganz im Zeichen des Hundes, dem Wächter des Tores von Lord Yama, dem Tor zur Unterwelt. Die Hunde werden an diesem Tag mit besonderem Futter geehrt, haben Girlanden aus Tagetes um den Hals und viele sogar ein rotes Tika auf der Stirn. Selbst mit den Straßenhunden, die es in Nepal reichlich gibt, wird an diesem Tag fast liebevoll umgegangen.

Der dritte Tag – Laxmi Puja oder Gai Tihar – verehrt die Göttin Laxmi und ist zugleich das Lichterfest. Den ganzen Tag werden Reis- und Farbmandala gemalt, die Häuser, Balkone, Terrassen und Hauseingänge über und über mit Girlanden aus Tagetes, mit Öllämpchen, sogenannten Diyas, und auch bunten Lichterketten geschmückt, damit Laxmi, die Göttin des Wohlstands, den Weg auch ja in dieses Haus finden möge. Kühe bekommen, ebenso wie die Hunde am Tag zuvor, Blumengirlanden umgehängt und ein rotes Tika auf die Stirn.

Auf den Straßen und in den Gassen sieht man viele Händler ihre überaus große Palette an Tikafarbe sowie Betelnüsse – die Einladung der Schwestern für Bhai Tika – sowie alles nur Erdenkliche, was für die Rituale und Zeremonien der Puja benötigt wird, feilbieten. Bunte, glänzende Wimpel schwirren in der Luft und es scheint, als ob das an sich farbenfrohe und bunte Nepal durch dieses Fest noch eins draufsetzen will.
Am Abend beginnen dann die Feierlichkeiten, wenn Jungen und Mädchen in ihren Trachten von Haus zu Haus gehen, ihre Lobpreisungen der Göttin Laxmi mit Musik und Tanz zum Ausdruck bringen und mit Geld und kleineren Geschenken wie Reis, Früchten oder Süßigkeiten dafür belohnt werden. Dazu all die Lichterketten und Diyas, die das dunkle Kathmandu erstrahlen lassen, von überall her ertönt Musik und Lachen auf den Straßen und in den Häusern. Zwar gibt es kein großes Feuerwerk wie zu unserem Silvester, aber überall sieht man den ganzen Abend lang aufgeregte Kinder und Jugendliche mit ihren Crackern, Lichterfontänen und Bodenkreiseln.

Der vierte Tag – Goru Puja oder Goru Tihar – wird nach kulturellem oder religiösen Hintergrund unterschiedlich gefeiert. Die Newari, zum Beispiel in Kokhana, feiern an diesem Tag ihr Newari Neujahr. Wieder andere verehren in ihrer Puja den Ochsen oder vollziehen die Ma Puja – die Verehrung des Selbst.
 
Der fünfte Tag - Bhai Tika - ist den Brüdern und ihren Schwestern gewidmet. Wer keinen Bruder oder keine Schwester hat, zelebriert dieses Fest auch oft mit Cousins und / oder Cousinen. Nicht selten kommt es vor, dass eine Schwester mehrere Brüder zu diesem speziellen Festtag eingeladen hat und die Rituale für alle gemeinsam vollzieht.
Auch an diesem Tag gibt es Unterschiede je nach ethnischer Volksgruppe oder Kastenzugehörigkeit in den Ritualen und Zeremonien, aber alle Schwestern wünschen sich Glück und ein langes Leben für ihren Bruder, ihre Brüder, Cousins.
Der Legende nach entzündete die Schwester Jamuna, als ihr Bruder König Bali Hang schwer krank war, in allen vier Himmelsrichtungen ein Öllämpchen, umkreiste ihren Bruder drei Mal mit Öl, dann drei Mal mit Wasser, um so den Gott Yama davon abzuhalten, ihren Bruder mit in die Unterwelt zu nehmen. Ebenso wichtig sind eine Zitrusfrucht, ein Blumenkranz aus lila Makhamaliblüten und Walnüsse, da diese als unvergänglich gelten.
Die Schwester malt ihrem Bruder ein Tika mit mehreren Farben auf die Stirn und bekommt, nach der Segnung durch den Bruder, genau das gleiche Tika. Oben und unten ist es jeweils ein roter Punkt, aber dazwischen sind es heutzutage unzählige Farben wie grün, orange, gelb, blau, lila; der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Sieht man am Nachmittag die Menschen in den Vierteln spazieren gehen, erkennt man sofort Bruder und Schwester am gleichen Tika.
Sollten Bruder oder Schwester an diesem Tag verhindert sein oder es gibt weder Bruder, Schwester, Cousin oder Cousine, hat man in der Innenstadt von Kathmandu die Möglichkeit, am  Yamarajeswor   Tempel von Rani Pokhari Lord Shiva zu huldigen und ein Tika zu erhalten.  

An den ersten 4 Tagen von Tihar sind die Touristen im KathmanduTal herzlich eingeladen, an den Feierlichkeiten teilzunehmen, doch dieser fünfte Tag ist ein sehr persönlicher und rein familärer Festtag, mit dem das Tiharfest endet.   

 
Kontakt
Gästebuch
Datenschutzerklärung
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü